Das Brot ist prima geworden, ein richtiges Schwarzbrot, wie wir es mögen. Jetzt kann uns brottechnisch nichts mehr passieren, die Vorräte aus der Deutschen Bäckerei in Utah sind nämlich aufgebraucht.
Da am Morgen das Wetter trocken und ohne Wind war, haben wir zuerst einen kleinen Spaziergang über die angelegten Trails dieses Parks gemacht. Die Wege sind min. 2 m breit, gemähtes Gras mitten durchs Gestrüpp, und zwar kurz gemäht, mind. 1 mal pro Woche. Man kommt sich ein bisschen wie auf einer Autobahn vor. Außer einem abgenagten Gerippe eines Waschbären vielleicht haben wir aber kein Wildlife gesehen.
Die Reise ging dann weiter in Richtung des Northern Caskades National Parks. Die Kaskaden sind eine Wetterscheide, an der Westseite regnen sich die feuchten Luftmassen vom Pazifik ab, an der Ostseite ist es warm und trocken. Jetzt kam aber erst einmal die feuchte Seite, ab und zu fiel Regen und die Berge hüllten sich in Wolken, diese sind immerhin um die 9000 ft, also 3000m hoch. Sehr schöne Aussichten hoch über den Ufern eines Stausee rufen bei den Amerikaner wahre Begeisterungsstürme aus: How awsome! Oh, my God! How beautiful! Sie sind schon sehr eigen, unsere amerikanischen Freunde!
Die Straße erklimmt dann den Rainy Pass und dann den Washington Pass, immerhin 5400 ft, ca. 1600 m hoch. Die Berghänge teilweise dicht bewaldet, weiter oben nur noch spärlich. Immer wieder kahle Stellen mit abgestorbenen Bäumen (Waldbrand) oder umgestürzten Bäumen (Sturm) oder es ist gleich der ganze Hang abgerutscht.
Nach der Überquerung der Passhöhen geht es erfahrungsgemäß runter, es sollte auch wärmer werden, wurde es auch, aber es ging immer noch ein eisiger Wind, der uns leider an unserem Übernachtungsplatz verleidete, die schöne Aussicht über den kleinen See zu genießen. Das war ein Platz ganz nach meinem Sinn: Einsam, ohne Full Hook-up und Firlefanz.
Am nächsten Morgen lachte die Sonne und die Stimmung stieg urplötzlich. Nach einem kleinen Plausch mit unserem entfernten Nachbarn, bekamen wir noch 2 Forellen geschenkt, er hatte Glück beim Angeln!
Unser heutiges Ziel war der Grand Coulee Dam, der heute immer noch größte Staudamm mit der größten elektrischen Leistung. Er wurde in den 1930 Jahren begonnen und 1942 fertig gestellt und staut des Columbia River auf eine Länge von 150 Meilen zum Lake Roosevelt. Er wurde mehrfach erweitert mit zusätzlichen Turbinen, es sind glaube ich 18 Turbinen mit je über 750 MWatt Leistung! Außerdem wird mit der Energie Wasser den Berg hochgepumpt und damit das Columbia Bassin in Washington bewässert, eine Gegend, in der sehr viel Obst produziert wird.
Der Weg dorthin führte uns durch ein großes Indianerreservat. Man sieht den Unterschied sofort. Jedes Grundstück sieht aus wie ein Schrottplatz, es gehört wohl zum guten Ton, sämtliche Maschinen, Autos und ähnliches, was man je besessen hat, auf dem Grundstück abzustellen. Manchmal denkt man: Oh, da ist ja eine große Familie zusammengekommen! Wenn man näherkommt, merkt man, es sind nur 10 Schrottautos!
Heute stehen wir ebenfalls Dry (d.h. ohne Wasser und Strom) auf dem Osborne Campground in Electric City, in der Nähe der Coulee Dams. Mal wieder lange draußen gesessen, es war warm und sonnig. Morgen geht es nach Spokane, weiter nach Osten! Hinter Spokane wollen wir in Idaho an Coeur d’Alene Lake mal ein paar Tage bleiben. Inshallah!






























