Heute verlassen wir den Staat Oregon und erreichen die nordwestlichste Ecke der Vereinigten Staaten (wenn man Alaska nicht mitrechnet).
Von unserem Campground in Vernonia fahren wir durch hügeliges Gelände der Coast Range Richtung Norden, bis wir an die Ufer des Columbia River stoßen. Er bildet die Grenze zwischen Oregon und Washington. En breiter Fluss, der es auch großen Schiffen erlaubt, bis nach Portland zu fahren.
Bevor wir den Columbia River überqueren, fahren wir noch bis ans westlichste Ende von Oregon, zum Fort Clastop. Dieses Fort steht an der Stelle, an der die Expedition von Lewis und Clark 1803 nach ihrer Expedition überwintert haben. Eine Rekonstruktion nach den Beschreibungen von damals bildet den Kern eines kleinen National Historic Parks. Die kleine Expedition, nicht mehr als 25 Menschen umfasste, haben dort ein Fort errichtet um den Winter, hier mehr Regenzeit, zu verbringen, bevor sie wieder nach Osten aufgebrochen sind, um dem Amerikanischen Kongress über ihre Entdeckungen zu berichten.
Die Besichtigung dauert keine Stunde, incl. Besucherzentrum, Museum und Film. Danach fuhren wir ein Stück zurück nach Astoria, wo eine sagenhafte Brücke die Mündung des Columbia überbrückt. Die Mündung ist ca. 4 Meilen, ca. 6 km breit, davon ist das meiste natürlich eine dicht über das Wasser führende Brücke, aber dort wo die Schiffe durchmüssen, macht sie einen gewagten Schwung nach oben und gleich wieder nach unten. 2 Fahrstreifen, die Brücke ist nicht breiter als 8m und sicher 50- 60 Meter hoch.
Auf der anderen Seite sind wir dann in Washington, The Evergreen State. Wieder an der Küste entlang ging es bis zu unserem nächsten Campground, den wir sogar vorreserviert hatten. Ins Navi haben wir die Koordinaten aus meiner WikiCamp Software eingegeben. Wir fahren munter drauf los, unterwegs, in der Nähe von Grayland, kommen wir an einem Schild vorbei mit dem Namen des Campingplatzes. Navi sagt aber, es sind noch 10 km! Hm, vielleicht gibt’s den Namen ja 2 Mal? Also weiter gefahren bis zum Navi-Endpunkt. Weit und breit kein Campingplatz! Also wir wieder umgedreht und die 10km zurück. Von Wegen den Namen gibt’s 2 Mal! Was man sich so alles zurecht legt! Da war doch der Platz in meiner App an der falschen Stelle eingezeichnet. Habe ich natürlich sofort korrigiert.
Der Platz war ein ganz netter RV-Park, mit viel grüner Wiese statt Schotter und vor allem Waschmaschinen. Das war der Hauptgrund, die Säcke mit dreckiger Wäsche mussten geleert werden. Das wurde dann auch erledigt. Das Wetter war inzwischen am Tiefpunkt angelangt, nein nicht ganz, es hat nicht geregnet. Aber sonst: Trüb und 14 Grad. Da wollten wir nicht mehr draußen sitzen. Das WiFi hat uns wenigstens einen Film (mit nervigen Unterbrechungen) schauen lassen. Für die Nachrichten hat es dann aber nicht mehr gereicht.
Am nächsten Morgen brachen wir nicht zu spät auf, um unser Ziel, einen Campground östlich von Seattle, am Lake Sammamish zu erreichen. Die Fahrt bot außer dichtem Sonntagnachmittags-Rückreiseverkehr (hier in USA Fathers Day) nicht viel besonderes, außer die großartige Ansicht des Mount Rainier, des mit 4300 Meter höchsten Bergs im Staate Washington. Für uns dabei immer so eindrucksvoll da diese Berge ja Vulkane sind und so völlig alleine im sonst etwas hügeligen Gelände rumstehen. Dadurch wirken sie einfach viel majestätischer als ein gleichoher Berg in den Alpen.
Unser Campingplatz im Vasa-Park liegt direkt am See. Es hat irgendetwas mit Schweden zu tun, denn an diesem Wochenende fand das Midsommer-Festival statt. Der Park ist eine sog. Day-Use Area, wird also genutzt, um zu baden, sein Jet-Ski ins Wasser zu lassen, mit dem Paddelboot zu fahren usw. Wegen des Festivals konnten wir erst nach 18 Uhr einchecken, so haben wir 2 Stunden das „Festival“ besucht und einen typisch schwedischen Hamburger gegessen und ein Bier getrunken und der aufspielenden Kapelle gelauscht.
Den Abend haben wir wieder am Lagerfeuer verbracht und dabei recherchiert, wie wir am besten nach Seattle kommen ohne Oigen. Ist nicht ganz so einfach, wie wir uns das vorgestellt haben, zur Station des Expressbusses werden wir wohl Uber bemühen müssen.








