26. bis 28. Juni: Missoula, die Firefighter und Bisons

Viele von Euch werden sich schon gefragt haben: „Was haben die bloß mit Missoula? Wo ist das denn und was ist denn da?“

Berechtigte Frage. Anfang der 90er Jahre gab es einen Spielfilm von Steven Spielberg: Always. Dabei geht es um eine rührende Geschichte, in der es um einen Piloten geht, der Löschflugzeuge zur Waldbrandbekämpfung fliegt. Der Film spielt in Missoula, da hier das Amerikanische Zentrum zur Ausbildung und Forschung bezüglich Waldbrandbekämpfung ist.

Als ich bei der Reiseplanung mit dem Finger über der Landkarte von den kanadische Rockies um Banff zum Yellowstone Nationalpark fuhr, kam ich in Missoula, Montana vorbei und da fiel mir der Film wieder ein mit dem Gedanken: Da gibt’s bestimmt ein Museum, das will ich sehen!

Die Fahrt nach Missoula war wenig spektakulär, es geht immer die Interstate 90 entlang, die Landschaft: Typ deutsches Mittelgebirge. Ein Zwischenstopp bei Cataldo musste sein: Der Old Mission State Park. Eine Missionsstation aus dem 19. Jahrhundert, die Kirche aus Holz und das älteste Gebäude in Idaho. Ein hübscher Park drum herum mit Picknickecken und Grills.

Erst an der Grenze zu Montana überquerten wir die Bitterroot Range, immerhin über einen Pass von 1200 Meter Höhe, den Lookout Pass. Autobahn und Eisenbahn zwängen sich in ein enges Tal, ganz beeindruckend. In Richtung Missoula weitet sich das Tal zu einer breiten, mit Hügeln durchzogenen Ebene. Übernachtung in Missoula mal wieder ein Walmart Parkplatz. Hier standen Schilder: No Overnight Parking, sonst: Abschleppen! Ich habe dann andere gefragt, die dort schon standen und die sagten mir, dass man am Infoschalter einfach fragen soll und man sich dann in eine Kladde einträgt und gut ist. So wars dann auch!

Das besagte Museum gibt’s zwar, war aber eine Enttäuschung, da es nur aus 3 Räumen besteht, nichts was man gesehen haben muss. Aber zum Museum gehört ein Flugzeughangar mit einigen schönen alten Flugzeugen, was wir uns natürlich auch angesehen haben. Als dort bekannt wurde, dass wir aus Deutschland sind, wurde uns gleich stolz erzählt, dass die DC3 von hier, die Miss Montana, just am vergangenen Montag von ihrer großen Reise in die Normandie zum 75. Jährigen Jubiläum der Landung der Alliierten und zum 70 jährigen Jubiläum der Berliner Luftbrücke wohlbehalten wieder in Missoula angekommen sei. Man hat uns stolz die Maschine gezeigt und das Leid geklagt, dass es nicht möglich gewesen sei, in Berlin zu landen, sie meinten wohl in Tempelhof. Ist auch durch die (berliner) Presse gegangen, wir hatten davon nichts mitbekommen. Der Pilot hat uns dann ein kleines Fallschirmchen aus einem Taschentuch mit angehängtem Candy geschenkt, so wie es von 70 Jahren auch abgeworfen wurde. Sie durften es diesmal nicht abwerfen!

 

Die Nacht haben wir ganz in der Nähe von Missoula in einem RV Park verbracht, es musste mal wieder gewaschen werden. 4 Maschinen wurden beschäftigt und so ist dann der Nachmittag auch rum. Das Wetter ist sehr eigenartig. Mal scheint herrlich die Sonne, die Luft kristallkar, Temperatur 24 Grad, mit wilden Wolkenformationen am Himmel. Eine halbe Stunde später kommt ein Gewitter, man sieht den nächsten Hügel nicht mehr, es fällt aber nicht viel Regen, die Temperaturen gehen stark zürück, morgens sind es meist 13 Grad!

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der National Bison Range, einem Schutzgebiet für Bisons, 50 km nördlich von Missoula. Hier haben seinerzeit die letzten 100(!) Bisons in Nordamerika überlebt, der weiße Mann hat es geschafft innerhalb von 22 Jahren, den gesamten Bestand von zig Millionen Tieren zu vernichten! Eine Glanzleistung! Nun werden die Bestände überall in USA wieder gepäppelt, die Gesamtzahlen weiß ich nicht, aber hier in der Bison Range sollen 500 Tier leben.

Die Schotterstraße führt über ca. 20 Meilen teilweise steil den Berg rauf und wieder runter. Wald wechselt mit Wiesen ab und wenn man Glück hat, kann man Bisons sehen. Wir hatten Glück! Eine ganze Herde stand auf einmal vor uns, teilweise versperrten die Tiere den Weg, es waren kleine Kälber und auch ganz schön dicke Brummer dabei. Ein toller Anblick! Nach ein paar weiteren Kurven, wer hätte das gedacht: Ein Grizzly! Zwar nur aus ca. 300 Meter Entfernung aber deutlich zu sehen. Leider trollte er sich dann über einen Abhang aus dem Sichtbereich der Straße. Wir haben für die Strecke über 3 Stunden gebraucht, immer nur mit höchstens 10 km, es war wundervoll! Das Wetter bedeckt aber warm, teilweise hat auch die Sonne geschienen. Ein ganz toller Tag!

Die heutige Übernachtung wieder ein RV Park, es gibt in der Gegend nicht anderes. Nach der Schotterstraße sah Oigen wieder aus wie Sau und so haben wir ihn diesmal an einer Selbstwaschanlage gewaschen. Sehr viel preiswerter und fast genau so sauber. Das Wifi ist hier auch o.k., Tatortmäßig sind wir wieder auf Stand!

Morgen fahren wir dann zum Glacier Nationalpark auf einen Campground, der nicht reserviert werden kann, also werden wir rechtzeitig aufbrechen müssen. Dort werden wir dann das Wochenende verbringen, am Montag dem 1.Juli beginnt in dem Park dann der Shuttle Service über die „Going to the Sun Road“, die wir leider mit Oigen wegen der Größe nicht befahren können. Wir werden weiter berichten!

23. bis 25. Juni: 3 Tage ohne Fahren, – sehr angenehm!

Als Ziel für einen längeren (!) Aufenthalt hatten wir und den Hayburn State Park am Südufer des Lake Coeur d’Arlene ausgesucht. Das war nicht weit, dachten wir!

Zuerst aber haben wir Coeur d’Arlene einen Kurzbesuch abgestattet. Laut Reiseführer nach einer Umfrage eine von 10 hübschesten Kleinstädten der USA. Wir also nach Downtown am Ufer des gleichnamigen Sees. Es war auch ein Parkplatz zu bekommen und so sind wir ein wenig in der Stadt umhergestriffen. Na ja, was wir so gesehen haben, hätte es bei uns nicht unter die ersten 10 geschafft. Ganz nette Geschäfte, aber vor allem Kneipen und Restaurants. Zwar alles sehr gediegen aber uns hat es nicht so umgehauen. Vielleicht lag es auch daran, dass ein kalter Wind ging und die Temperatur es wieder mal nicht über ca. 16 Grad geschafft hat. Als es dann auch noch anfing zu nieseln, waren wir nicht traurig, dass die Stunde an der Parkuhr rum war.

Kurzer Exkurs zur Temperaturempfindlichkeit: Ich bewundere die Amis! Da kann es arschkalt sein und ein eisiger Wind gehen, sie tragen kurze Hosen und T-Shirts ohne Ärmel. Die Frauen kurze Röcke und frieren offenbar nicht! Wir haben eine Vliesjacke an über dem langärmeligen Hemd und Jeans mit Socken. Was die so über uns denken?

Zu unserem Ziel führten 2 Wege: Auf dieser oder jener Seite des Sees runter zum Südende. Die Ostseite schien auf Grund der Straßenführung am See entlang versprechender zu sein. War es auch, aber wir sind jede Bucht abgefahren, die Straße windet sich hat immer am Ufer entlang. Somit haben die 30 Meilen fast 2 Stunden gedauert. Aber irgendwann waren wir trotzdem da, es war auch noch ein Platz frei, erst einmal für 2 Nächte.

Der Platz liegt auf einem kleinen Hügel auf einer Landzunge im See. Die Stellplätze unter Bäumen, etwas schattig, aber sehr hübsch mit viel Patz um einen rum. Den Tag haben wir am Lagerfeuer ausklingen lassen, die Temperatur hat uns dann nach drinnen getrieben. Das Wetter hatte sich inzwischen zwar gebessert, die Sonne war rausgekommen und wenn sie schien, waren die Temperaturen auch ganz angenehm. Aber sobald sie weg war, wurde es kalt.

Am nächsten Tag haben wir es ruhig angehen lassen. Gegen Mittag habe ich mich mit dem Fahrrad aufgemacht, die Gegend zu erkunden. Wozu haben wir sie mitgenommen? Erst über einen quasi Fernradweg, der auf der Trasse einer alte Eisenbahnlinie entlangführt. Dieser Weg schlängelt sich eine Weile am See entlang um dann auf der alten Eisenbahnbrücke den See an seiner schmalsten Stelle zu überqueren. Sehr schön. Ich wollte das Südende des Sees umrunden, leider führte der Radweg nach Norden und es war nicht möglich am See entlang nach Süden zu fahren. Und vom Radweg aus gab es keine Möglichkeit, auf eine normale Straße zu wechseln, die dann um den See herum führt. Also musste ich einen ziemlich großen Umweg nehmen, quasi die Strecke, die wir tags zuvor mit dem Auto abgefahren waren, noch einmal mit den Fahrrad. Es kamen dabei fast 60 km zusammen, dank meinem kleinen elektrischen Helfer machbar, aber die linke A-Backe tat mir dann doch ganz schön weh! Warum nur die linke.. weiß der Geier!

Jutta hatte es sich in der Zwischenzeit in der Sonne gemütlich gemacht und hat die Gesellschaft von kleinen Streifenhörnchen, Chipmunks, genossen. Zum Abendessen gabs mal wieder ein zünftiges Steak vom Holzkohlengrill mit leckerem Kartoffelsalat. Mittlerweile bin ich ja überzeugt, dass ein Gasgrill eine sinnvolle Anschaffung wäre. Einschalten-Grillen-ausschalten. Der Holzkohlengrill hat die richtige Temperatur immer erst dann, wenn man fertig ist, und dann den Grill saubermachen….Leider ist kein Platz in Oigen für einen Gasgrill!

Wir haben uns dann entschlossen, noch eine 3. Nacht dranzuhängen. Dazu mussten im am nächsten Morgen zwar auf den Nachbarplatz wechseln, war aber kein Problem. Alles reserviert, der Platz ist rappelvoll! Schulferien haben begonnen, auch die Amerikaner machen Urlaub! Na sowas!

Heute haben Jutta und ich dann einen gemeinsamen Radausflug gemacht, und zwar besagten Fahrradweg in die andere Richtung, ins Dorf Plummer. Es ging stetig bergan, aber die Steigung war erträglich – Eisenbahn eben. Im Dorf, gleichzeitig Sitz der Indianer-Verwaltung, gibt’s außer einem Supermarkt, Tankstelle, Bank und eben den Verwaltungsgebäuden nichts, was man als Stadt bezeichnen könnte. Die Einwohner wohnen wohl mehr verstreut in der Landschaft, die hier sehr an deutsches Mittelgebirge erinnert, Hügel, bewaldete Berge, Wiesen. Die Rückfahrt war dann umso leichter, 12 km immer nur bergab! Unterwegs haben wir noch fleißig Holz gesammelt, damit wir es am Campfire schön haben!

So ist auch dieser Tag mit mehr oder weniger Müßiggang zu Ende gegangen. Morgen geht es weiter nach Missoula in Montana. Wieder ein Sticker auf unserer Landkarte!

22. Juni: Eiszeitliche Flut und endlose Weite

Nach dem Aufbruch heute Morgen führte unser Weg nach Süden am Banks Lake entlang. Diese ist ja beim Bau des Grand Coulee Damms erst durch das hochgepumpte Wasser des Columbia River entstanden und reguliert die künstliche Bewässerung im Columbia Basin.

Wir hatten ja gar nicht erwartet, was für eine tolle Landschaft erwartet! Felsige Tafelberge rücken von beiden Seiten mit steilen Abhängen an den langgestreckten See heran. Dunkle Basaltfelsen, mal lockeres Gesteinsgemisch, mal die typischen, massiven 5-eckigen schwarzen Basaltsäulen. Sehr beeindruckend. Hätten wir nicht gesehen, wären wir die kürzere Strecke Richtung Spokane gefahren. Da wir ja schon beim Abfahren der auf der Karte grün gepunkteten Straße waren, sind wir auch noch am Dry Falls verbeigekommen, ohne zu ahnen, was uns da erwartet. An dieser Stelle hat während der letzten Eiszeit vor 15.000 Jahren mal eine gigantische Flut die Landschaft zerfurcht und an dieser Stelle einen unermesslich großen Wasserfall entstehen lassen. Verursacht durch die von Norden vordringenden Gletscher aus Kanada, die dem Columbia River den Weg versperrten und einen gewaltigen See aufstaut haben. Irgendwann konnte das Eis den Fluten nicht mehr standhalten und ist zusammengebrochen. Und diese Flut hat die Landschaft, du die wir gerade fuhren, geschaffen. Alles wird am Besucherzentrum ausführlich und eindrucksvoll erklärt.

Die Strecke, jetzt der Highway 28, wendet sich dann nach Osten. Dort kamen wir durch die Gebiete, die durch die künstliche Bewässerung fruchtbar gemacht wurden. Getreide, so weit das Auge reicht! Die Straßenabschnitte immer 5km-weise schnurgerade, sehr ermüdend zu fahren!

In Spokane angekommen, haben wir Oigen auf einem citynahen Parkplatz abgestellt, um uns den Riverpark anzusehen. Dort fand 1974 eine Weltausstellung statt, einige Gebäude von damals stehen noch und werden zur Zeit renoviert. Vom Park war also einiges abgesperrt. Der Spokane River stürzt in der Stadt einen doch recht wilden Wasserfall herunter, nebenbei wird Strom erzeugt. Alles in Allem doch ganz schön, obwohl der Park für Samstagnachmittag für Touristen relativ unattraktiv war, keinerlei Beköstigung wie zum Beispiel ein nettes Kaffee…

Unser Ziel für die Nacht sollte en Walmart-Parkplatz sein. Der erste, den wir uns ausgeguckt hatten: Leider kein Overnight Parking erlaubt! Also haben wir uns nach Idaho gerettet: Gleich hinter der Staatsgrenze im ersten Ort, Post Falls, ist auch ein Walmart, hier ist das Übernachten erlaubt. Der halbe Parkplatz steht voll mit Wohnmobilen! Man kommt sich wie auf einem Stellplatz vor. Hier werden wir die Nacht verbringen und gleich morgen früh noch diesen Bericht hochladen, dank des schnellen WiFi.

20. und 21. Juni: Durch den North Cascades National Park zum Grand Culee Dam

Das Brot ist prima geworden, ein richtiges Schwarzbrot, wie wir es mögen. Jetzt kann uns brottechnisch nichts mehr passieren, die Vorräte aus der Deutschen Bäckerei in Utah sind nämlich aufgebraucht.

Da am Morgen das Wetter trocken und ohne Wind war, haben wir zuerst einen kleinen Spaziergang über die angelegten Trails dieses Parks gemacht. Die Wege sind min. 2 m breit, gemähtes Gras mitten durchs Gestrüpp, und zwar kurz gemäht, mind. 1 mal pro Woche. Man kommt sich ein bisschen wie auf einer Autobahn vor. Außer einem abgenagten Gerippe eines Waschbären vielleicht haben wir aber kein Wildlife gesehen.

Die Reise ging dann weiter in Richtung des Northern Caskades National Parks. Die Kaskaden sind eine Wetterscheide, an der Westseite regnen sich die feuchten Luftmassen vom Pazifik ab, an der Ostseite ist es warm und trocken. Jetzt kam aber erst einmal die feuchte Seite, ab und zu fiel Regen und die Berge hüllten sich in Wolken, diese sind immerhin um die 9000 ft, also 3000m hoch. Sehr schöne Aussichten hoch über den Ufern eines Stausee rufen bei den Amerikaner wahre Begeisterungsstürme aus: How awsome! Oh, my God! How beautiful! Sie sind schon sehr eigen, unsere amerikanischen Freunde!

Die Straße erklimmt dann den Rainy Pass und dann den Washington Pass, immerhin 5400 ft, ca. 1600 m hoch. Die Berghänge teilweise dicht bewaldet, weiter oben nur noch spärlich. Immer wieder kahle Stellen mit abgestorbenen Bäumen (Waldbrand) oder umgestürzten Bäumen (Sturm) oder es ist gleich der ganze Hang abgerutscht.

Nach der Überquerung der Passhöhen geht es erfahrungsgemäß runter, es sollte auch wärmer werden, wurde es auch, aber es ging immer noch ein eisiger Wind, der uns leider an unserem Übernachtungsplatz verleidete, die schöne Aussicht über den kleinen See zu genießen. Das war ein Platz ganz nach meinem Sinn: Einsam, ohne Full Hook-up und Firlefanz.

Am nächsten Morgen lachte die Sonne und die Stimmung stieg urplötzlich. Nach einem kleinen Plausch mit unserem entfernten Nachbarn, bekamen wir noch 2 Forellen geschenkt, er hatte Glück beim Angeln!

Unser heutiges Ziel war der Grand Coulee Dam, der heute immer noch größte Staudamm mit der größten elektrischen Leistung. Er wurde in den 1930 Jahren begonnen und 1942 fertig gestellt und staut des Columbia River auf eine Länge von 150 Meilen zum Lake Roosevelt. Er wurde mehrfach erweitert mit zusätzlichen Turbinen, es sind glaube ich 18 Turbinen mit je über 750 MWatt Leistung! Außerdem wird mit der Energie Wasser den Berg hochgepumpt und damit das Columbia Bassin in Washington bewässert, eine Gegend, in der sehr viel Obst produziert wird.

Der Weg dorthin führte uns durch ein großes Indianerreservat. Man sieht den Unterschied sofort. Jedes Grundstück sieht aus wie ein Schrottplatz, es gehört wohl zum guten Ton, sämtliche Maschinen, Autos und ähnliches, was man je besessen hat, auf dem Grundstück abzustellen. Manchmal denkt man: Oh, da ist ja eine große Familie zusammengekommen! Wenn man näherkommt, merkt man, es sind nur 10 Schrottautos!

Heute stehen wir ebenfalls Dry (d.h. ohne Wasser und Strom) auf dem Osborne Campground in Electric City, in der Nähe der Coulee Dams. Mal wieder lange draußen gesessen, es war warm und sonnig. Morgen geht es nach Spokane, weiter nach Osten! Hinter Spokane wollen wir in Idaho an Coeur d’Alene Lake mal ein paar Tage bleiben. Inshallah!

19. Juni: Wir können uns nicht entscheiden

Der Plan war ja gut, auch das Wetter hätte gepasst: Mit der Fähre von Anacortes nach Vancouver Island. Nach dem Morgenkaffee sind wir also zum nahen Fähranleger und wollten wissen, ob denn noch was frei sei auf der Fähre, wir hatten ja nichts reserviert. Da sagte man uns, die Verbindung bis Vancouver Island fährt nur ein Mal am Tag, und zwar um 8:40! Unsere Uhren zeigten aber bereits 10 Uhr.

Nach dem kurzen Studium anderer möglicher Fährverbindungen von Kanada aus wurde uns aber klar, dass diese nicht in Frage kommen, und einfach einen Tag warten war auch keine Option.

Also ging es weiter Richtung der Berge, aber an einem Wegweiser zu einem Ort namens La Conner, mit „Historic Water Front“ konnten wir nicht vorbei. Das war wirklich ein hübsches Örtchen, mit für Amerika historischer Bausubstanz an der Waterfront zu einem Kanal, der eine Landbrücke durchschneidet und so einen Sund des Puget Sunds mit dem anderen verbindet. In der Main Street standen die entsprechenden Autos aus den 50er und 60ern malerisch in der Sonne. Es gab ein paar hübsche Läden und eine schöne Gelegenheit zu einem Lunch auf der Terrasse in der Sonne, allerdings bei doch recht kaltem Wind. In der Sonne gings, aber wenn die hinter einer der zahlreichen Wolken verschwand… bibber! 16 Grad??

Danach gings dann endlich ab auf den Highway 20, den „Scenic Cascade Loop“. Nach Osten. Es geht am Fluss entlang, der dem County seinen Namen gibt, dem Skargit River. Es sit ein grünes Tal mit bewaldeten Hängen. Rätselhaft blieben uns die zahlreichen kahlen Stellen im Wald, unserer Meinung nach vermutlich Sturmschäden. Die Baumstämme lagen alle noch herum.

Weit sind wir aber nicht gefahren, ca. 50 km. Jetzt stehen wir auf einem Stellpatz im County Park von Rockport, dem Howard Miller Steelhead Park, was für ein Name! Prima Internet, so dass wir mal wieder Nachrichten und einen Film schauen konnten. In der Mediathek laufen aber auch nur Wiederholungen, Sommerzeit!

Am Lagerfeuer haben wir es nicht lange ausgehalten, ein kalter Wind und 16 Grad haben uns nach drinnen vertrieben. Ein Brot habe ich noch gebacken, heute gabs in einem Laden tatsächlich Roggenmehl!