Viele von Euch werden sich schon gefragt haben: „Was haben die bloß mit Missoula? Wo ist das denn und was ist denn da?“
Berechtigte Frage. Anfang der 90er Jahre gab es einen Spielfilm von Steven Spielberg: Always. Dabei geht es um eine rührende Geschichte, in der es um einen Piloten geht, der Löschflugzeuge zur Waldbrandbekämpfung fliegt. Der Film spielt in Missoula, da hier das Amerikanische Zentrum zur Ausbildung und Forschung bezüglich Waldbrandbekämpfung ist.
Als ich bei der Reiseplanung mit dem Finger über der Landkarte von den kanadische Rockies um Banff zum Yellowstone Nationalpark fuhr, kam ich in Missoula, Montana vorbei und da fiel mir der Film wieder ein mit dem Gedanken: Da gibt’s bestimmt ein Museum, das will ich sehen!
Die Fahrt nach Missoula war wenig spektakulär, es geht immer die Interstate 90 entlang, die Landschaft: Typ deutsches Mittelgebirge. Ein Zwischenstopp bei Cataldo musste sein: Der Old Mission State Park. Eine Missionsstation aus dem 19. Jahrhundert, die Kirche aus Holz und das älteste Gebäude in Idaho. Ein hübscher Park drum herum mit Picknickecken und Grills.
Erst an der Grenze zu Montana überquerten wir die Bitterroot Range, immerhin über einen Pass von 1200 Meter Höhe, den Lookout Pass. Autobahn und Eisenbahn zwängen sich in ein enges Tal, ganz beeindruckend. In Richtung Missoula weitet sich das Tal zu einer breiten, mit Hügeln durchzogenen Ebene. Übernachtung in Missoula mal wieder ein Walmart Parkplatz. Hier standen Schilder: No Overnight Parking, sonst: Abschleppen! Ich habe dann andere gefragt, die dort schon standen und die sagten mir, dass man am Infoschalter einfach fragen soll und man sich dann in eine Kladde einträgt und gut ist. So wars dann auch!
Das besagte Museum gibt’s zwar, war aber eine Enttäuschung, da es nur aus 3 Räumen besteht, nichts was man gesehen haben muss. Aber zum Museum gehört ein Flugzeughangar mit einigen schönen alten Flugzeugen, was wir uns natürlich auch angesehen haben. Als dort bekannt wurde, dass wir aus Deutschland sind, wurde uns gleich stolz erzählt, dass die DC3 von hier, die Miss Montana, just am vergangenen Montag von ihrer großen Reise in die Normandie zum 75. Jährigen Jubiläum der Landung der Alliierten und zum 70 jährigen Jubiläum der Berliner Luftbrücke wohlbehalten wieder in Missoula angekommen sei. Man hat uns stolz die Maschine gezeigt und das Leid geklagt, dass es nicht möglich gewesen sei, in Berlin zu landen, sie meinten wohl in Tempelhof. Ist auch durch die (berliner) Presse gegangen, wir hatten davon nichts mitbekommen. Der Pilot hat uns dann ein kleines Fallschirmchen aus einem Taschentuch mit angehängtem Candy geschenkt, so wie es von 70 Jahren auch abgeworfen wurde. Sie durften es diesmal nicht abwerfen!
Die Nacht haben wir ganz in der Nähe von Missoula in einem RV Park verbracht, es musste mal wieder gewaschen werden. 4 Maschinen wurden beschäftigt und so ist dann der Nachmittag auch rum. Das Wetter ist sehr eigenartig. Mal scheint herrlich die Sonne, die Luft kristallkar, Temperatur 24 Grad, mit wilden Wolkenformationen am Himmel. Eine halbe Stunde später kommt ein Gewitter, man sieht den nächsten Hügel nicht mehr, es fällt aber nicht viel Regen, die Temperaturen gehen stark zürück, morgens sind es meist 13 Grad!
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der National Bison Range, einem Schutzgebiet für Bisons, 50 km nördlich von Missoula. Hier haben seinerzeit die letzten 100(!) Bisons in Nordamerika überlebt, der weiße Mann hat es geschafft innerhalb von 22 Jahren, den gesamten Bestand von zig Millionen Tieren zu vernichten! Eine Glanzleistung! Nun werden die Bestände überall in USA wieder gepäppelt, die Gesamtzahlen weiß ich nicht, aber hier in der Bison Range sollen 500 Tier leben.
Die Schotterstraße führt über ca. 20 Meilen teilweise steil den Berg rauf und wieder runter. Wald wechselt mit Wiesen ab und wenn man Glück hat, kann man Bisons sehen. Wir hatten Glück! Eine ganze Herde stand auf einmal vor uns, teilweise versperrten die Tiere den Weg, es waren kleine Kälber und auch ganz schön dicke Brummer dabei. Ein toller Anblick! Nach ein paar weiteren Kurven, wer hätte das gedacht: Ein Grizzly! Zwar nur aus ca. 300 Meter Entfernung aber deutlich zu sehen. Leider trollte er sich dann über einen Abhang aus dem Sichtbereich der Straße. Wir haben für die Strecke über 3 Stunden gebraucht, immer nur mit höchstens 10 km, es war wundervoll! Das Wetter bedeckt aber warm, teilweise hat auch die Sonne geschienen. Ein ganz toller Tag!
Die heutige Übernachtung wieder ein RV Park, es gibt in der Gegend nicht anderes. Nach der Schotterstraße sah Oigen wieder aus wie Sau und so haben wir ihn diesmal an einer Selbstwaschanlage gewaschen. Sehr viel preiswerter und fast genau so sauber. Das Wifi ist hier auch o.k., Tatortmäßig sind wir wieder auf Stand!
Morgen fahren wir dann zum Glacier Nationalpark auf einen Campground, der nicht reserviert werden kann, also werden wir rechtzeitig aufbrechen müssen. Dort werden wir dann das Wochenende verbringen, am Montag dem 1.Juli beginnt in dem Park dann der Shuttle Service über die „Going to the Sun Road“, die wir leider mit Oigen wegen der Größe nicht befahren können. Wir werden weiter berichten!
















































