Unsere Planung heute Morgen war ja noch, von Seattle nach Osten über die Kaskade Range zu fahren. Unsere letzte Info bzgl. des Wetters war einigermaßen deprimierend, was Kanada und die Rockies betrifft, so dass wir auch wegen der gewonnenen Zeit Kanada vom Reiseplan gestrichen haben. Da aber die in Frage kommende Straße nach Osten noch nördlich von Seattle, kurz vor der Grenze zu Kanada nach Osten abzweigt, haben wir uns dann entschlossen, zunächst als Tagesziel Anacortes auszuwählen. Das liegt auf einer Insel kurz vor Kanada und ist per Landweg zu erreichen. Von Dort fahren auch Fähren nach Vancouver Island ab…
Unterwegs hat Jutta mal recherchiert, wo denn eine LKW bzw. Wohnmobilwaschanlage zu finden sei, denn Oigen sieht dermaßen versaut aus, dass man sich schon gar nicht mehr traut, irgendwo hin zu fassen. Was ein Zufall, genau da, wo wir uns entscheiden müssen, liegt eine Waschanlage. Muss man sich nicht so vorstellen wie bei uns, hier werden Autos im allgemeinen mit der Hand gewaschen, nix mit Textilwaschanlage und automatisch. Wir also dorthin, einige LKW vor uns, Wartezeit ca. 1 Stunde, o.k, das machen wir. Noch Fotos gemacht vom Zustand vorher, damit wir auch die Verbesserung dokumentieren können.
Als wir dran waren, haben sich 4 Männer, bewaffnet mit Hochdruckreiniger und Bürsten, über unseren Oigen hergemacht. Nach einer viertel Stunde war alles erledigt, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Motto: „Schützet eure Augen!“, so hell strahlt Oigen jetzt wieder!
Gegenüber war ein großes Gelände eines Wohnmobilhändlers, am Zaun stand ein RV einer Größe, die wir und auch so vorstellen könnten, vollintegriert mit einem Slideout. Ich habe dann gefragt, ob wir uns das Auto mal von innen ansehen können, nur um mal zu sehen, wie das so ist mit einem Slideout bei einem Womo dieser Größe. Man war sehr freundlich und hat uns gleich mit einem Golfcart (zu Fuß, igitt) zum dem betreffenden Auto gefahren. Der Händler war sehr freundlich und wir haben uns prima über die Vor- und Nachteile von großen Womo unterhalten. Das Womo war dann ganz interessant, für amerikanische Verhältnisse schlicht im Design, aber auch sehr funktional. Der Slideout ist dann im Wohnbereich, ein 2 sitziges Sofa, was dann quer zur Fahrtrichtung einen halben Meter nach außen gleitet und im Innenraum schon sehr viel Platz bietet.
Nach dieser Besichtigung hat uns dann der freundliche Händler noch ein WoMo der Premiumklasse gezeigt, 40 Fuß lang, Kostenpunkt 350.000$. 4 Slideouts! Uns hat dann der Schlag getroffen. Mal abgesehen davon, dass die Innenausstattung genau dem amerikanischen Geschmack entsprach, Gelsenkirchner Barock wohin das Auge reicht, es war einfach riesengroß! Elektrische Kamin, Monsterkühlschrank wie aus dem Film, Waschmaschine und Trockner übereinander, Queensize Bett, riesiges Bad, siehe Fotos! Viele verkaufen wohl ihr Haus und leben dann in so einem Womo. Bei dem Platzangebot auch kein Problem.
Danach gings dann ab nach Anacortes, auf einen Campingplatz im Washington State Park. Mitten im Wald, sehr idyllisch gelegen. Da wir so gegen 4 Uhr hier waren, sind wir noch einmal an den Strand gegangen und haben den Blick über das Meer und die vorgelagerten Inseln schweifen lassen. Sehr schön, in der Ferne meinten wir, wieder einen Wal atmen zu sehen, mehrfach! Aber es war weit weg, das Fernglas hat man dann natürlich nie dabei!
Die vorüberfahrende Fähre nach Sydney auf Vancouver Island hat uns dann wieder grübeln lassen, ob wir nicht doch noch rüber sollen…
Die aktuelle Planung heute Abend: Wenn das Wetter morgen nicht ganz schlimm ist, dann machen wir es.
Der Abend klang aus mit einem leckeren Abendessen und Lagerfeuer inclusive gerösteten Marshmallows, diesmal auch zwischen den Cräckern. Schmecht gar nicht so schlecht…































