Während ich das schreibe, knallt es um uns rum immer wieder. An den Straßen im Land wird überall Fireworks verkauft und offensichtlich auch viel gekauft. Was jetzt noch zum zünftigen 4th of July fehlt ist das große Feuerwerk, das findet aber erst im Dunkeln statt. Aber von Anfang an.
Am 3. Juli waren wir also bei den diversen Feierlichkeiten in Choteau, hier gesprochen Schodo. Morgens haben wir es ruhig angehen lassen, ausschlafen war angesagt. Das Wetter hatte sich berappelt, der Himmel war blankgeputzt. Im Stadtpark, in dem wir ja unseren Oigen auf dem Campground abgestellt haben, fand eine Art Bürgerfest statt, mit Kunsthandwerkermarkt, Blasmusikkonzert, Hindernislauf, Entenrennen, Hot Dog und Burger-Verkauf usw.
Beim Entenrennen habe ich mitgemacht, beim Hindernislauf nicht. Du kaufst ein Los mit einer Nummer drauf. Wir hatten die Nummer 729. Diese Nummer steht dann auf einer kleinen Plastikente. Es werden in mehreren Losen die Enten am einen Ende des Stadtparks in den Bach geworfen, am anderen Ende ist eine Sperre mit Trichter, wo die schnellsten Enten aufgesammelt und die Nummern notiert werden. Die schnellsten Enten der 3 Durchgänge treten dann in einem Endlauf noch einmal gegen einander an. Immerhin Hauptgewinn 400$! Leider war unsere Ente nicht dabei, ein Riesenspaß für Jung und Alt war es allemal.
Der Hindernislauf führte ziemlich durch Gelände um den Stadtpark und dann zum Schluss durch den Bach. Am Ende stand noch Sackhüpfen auf dem Programm. Teilnehmer von 5 Jahre bis 75, alle sahen am Ende aber ganz schön abgekämpft aus.
Anschließend fand ein Brauerfest statt mit Lifemusik, leider fing es dann doch an wieder zu regnen, begleitet von einem kalten Wind. Die Band wurde dann auch kurzfristig in den Bürgerpavillion verlegt, später, nachdem der Regen wieder vorbei war, spielten sie wieder draußen. Wir konnten die Musik gut hören von unserem Stellpatz aus.
Abends gabs auf dem Rodeogelände ein Lifekonzert von einem gebürtigen Monatanaer: Tim Montana mit seiner Band. Erst dachten wir, hoppla, ist ja Hard Rock, wurde dann aber ganz gut, Country war es aber dann doch nicht! Das Konzert ging bis um ca. 11 Uhr, im Ort wurde noch heftig weiter musiziert, was wir allerdings erst gemerkt haben, als wir schon im Bett lagen. Begleitet von zahlreichen Böllerschüssen fanden wir dann doch in den Schlaf
Am Morgen des 4. Juli mussten wir wieder ein bisschen früher aufstehen, die Parade fing um 10 Uhr an. Wir würden Umzug sagen, alle möglichen Vereine und Geschäfte mit Wagen aller Art, hauptsächlich Fahrzeuge, Trecker, Mähdrescher, Oldtimer usw. Teilweise aber auch Themenwagen, immer sehr patriotisch geprägt. Alles in Allem ein großer Spaß für Jung und Alt.
Anschließend Picknick im Park. Frittierte Steaks als Spezialität. Jede Menge Leute brachten Essen mit und es war ein lustiges Treiben. Wir hatten auch unsere Klappstühle mit gebracht und haben uns unters Volk gemischt.
Um 2 Uhr dann das Rodeo. Volle Tribüne, ganz schön eng. Zu Anfang jeder Veranstaltung, so auch gestern zu dem Konzert, wird die Nationalhymne gespielt, ein Mädchen singt die Hymne, alle stehen auf und nehmen die Hüte und Mützen ab, Hand aufs Herz! Irgendwie läuft einem da schon ein Schauer über den Rücken. Da dieses Rodeo von der American Legion veranstaltet wurde, der Verteranenvereinigung, gab‘s noch einen Film auf der Videoleinwand zur Geschichte der Legion, es ist nämlich der 100. Geburtstag dieses Jahr.
Dann gings mit dem Rodeo los. In schneller Folge die verschiedenen Wettbewerbe. Von Bareback Rinding (sich auf wildem Pferd halten ohne Sattel), über Steer Wrestling (vom Pferd auf ein Rind springen und es an den Hörner packen und umwerfen) und Bull-Riding (auf einem Stier reiten, nur mit einem Strick zum Festhalten) war alles dabei. Ein tolles Erlebnis, wir haben uns gefragt: “Wer treibt die Menschen dazu, sich in diese Gefahr zu begeben?“ Auf jeden Fall waren es 2 Stunden tolle Action.
Das Feuerwerk ist um 10 Uhr, dann werden wir wieder unsere Klappstühle nehmen und uns in Position setzen. Wir haben von hier wunderbaren Blick auf das Geschehen.
Nachtrag zum Feuerwerk: Es hat eine Weile gedauert, bis wir das offizielle Feuerwerk entdeckt haben. Es wird nämlich um uns rum nicht nur geballert, sondern es werden auch überall Raketen gezündet. Aber das professionelle war schon sehr schön, allerdings haben wir schon besseres gesehen, aber wir sind ja hier auch in nicht in Berlin, sondern in der Provinz von Montana. Zum Schluss hat es dann mal wieder angefangen zu regnen, pünktlich zum Schluss. Mal sehen, wann der Böllerkrieg um uns rum zu Ende ist.




























































