Von Ferndale gings weiter den Highway 101 nach Norden. Der Durchquert den Redwood National Park, in dem die höchsten der Redwoods stehen, aber natürlich nicht am Straßenrand. Um zu den allerhöchsten Bäumen zu gelangen, muss man entweder 14 km laufen oder mit dem Auto eine wilde Straße in die Berge fahren, dies auch nur mit einer speziellen Erlaubnis. Um die 2. höchsten Bäume zu sehen, gibt es noch eine andere Möglichkeit, nämlich bis zum Lady Bird Grove hochzufahren. Auch ein schmales steiles Sträßchen mit engen Kurven. Jutta hatte schon beim Hochfahren die erste Krise. Als wir bei besagtem Grove ankamen, stellte sich heraus, dass dort ein winziger Parkplatz für ca. 15 Autos, aber keiner so groß wie Oigen zur Verfügung stand. Von dort wäre es noch einmal 1,5 Meilen Rundweg gewesen, aber wir mussten leider unverrichteter Dinge wieder umkehren!
Es gibt dann noch einen Scenic Byway, auch ein kleines Sträßchen, was quasi parallel zur Hauptstraße durch auch sehr beeindruckende Redwoodwälder führt, das war dann für Oigen machbar.
Unser Tagesziel hatten wir uns in Oregon gesteckt, nämlich den Harris Beach State Park. Dort war nach Aussage des Schildes an der Einfahrt alles voll, aber es gab dann doch noch ein Plätzchen, leider nur Full Hook-up, einen Stellplatz für Zelte wollten sie uns nicht geben, dafür war Oigen zu lang. Sehr schön in einem Wäldchen gelegen, zum Strand ging eine Straße hinunter. Ein beliebter Ort um den Sonnenuntergang zu beobachten, aber leider verschwand die Sonne 2 Finger breit über dem Horizont hinter Wolken. So mussten alle, die mit Kamerastativ und allem Drum und Dran gekommen waren, unverrichteter Dinge wieder abziehen. Aber vorher war es trotzdem sehr schön, der Strand übersäht mit Treibholz, vom kleinen Stöckchen bis zu sehr dicken Stämmen.
Das viele Treibholz hat uns dazu gebracht, uns tagsüber bei der Mittagspause immer am Strand so viel Holz einzusammeln, dass es fürs Campfire am Abend reicht. Warum das sonst keiner macht, blieb uns bisher ein Rätsel, verboten scheint es nicht zu sein, bei den vielem Warn- und Verbotsschildern, die überall an jedem Strand stehen, war davon nicht die Rede. An diesem Abend war es auch nicht kalt, so dass wir erstmals ohne Winterausrüstung am Lagerfeuer sitzen konnten – sehr gemütlich!
Am 12. Gings dann weiter nach Norden. Wir wollen am 13. in Portland sein. Erstens soll es dort sehr schön sein und zweitens habe ich dort 2 Reifen für Oigen bestellt, die am Freitag montiert werden sollen. Die 2 Vorderreifen sind ziemlich runter, hinten ist noch alles wie neu.
So führte uns der Highway 101 am wahrscheinlich schönsten Küstenabschnitt entlang. Weite Buchten mit breiten Stränden, menschenleer, im Wasser kleine und große Felsen, die Luft mal klar, mal diesig. Man konnte sich gar nicht satt sehen. Hier könnte man es länger aushalten. Ob dieser Thematik, dass wir doch immer viel zu viel fahren und gar keine Zeit haben, mal irgendwo an der Küste zu bleiben, entzündete sich dann eine heftige Diskussion, ob die Reise sinnvoll und gut geplant sei. Ergebnis der Diskussion ist noch offen, erst einmal geht es weiter wie geplant. Aber wir müssen irgendwann noch mal ein paar Tage einsparen um mal irgendwo ein paar Tage zu bleiben. Jeden Tag fahren ist schon blöd.
Heutiger Übernachtungsplatz ist der Waxmyrtle Campground in den Oregon Dunes. Ein wunderbarer Platz, fast leer, mit netten kleinen Plätzen, durch Hecken abgeteilt. Zum Strand sind es eine Meile durch Mullersand durch die Dünen. Der Strand fast unwirklich leer, in diesiger Luft konnte man das Ende kaum sehen. Was wir aber gesehen haben sind mehrere Seehunde, die neugierig in der Brandung bis auf ca. 20 Meter ans Ufer herankamen und uns aufmerksam beobachtet haben. Und beim wieder weggehen, durch Zufall einen Wal, zwar erst nur die Atemfontäne und ganz kurz auch den Körper, aber immerhin! Mal sehen, ob sich das noch einmal wiederholen bzw. intensivieren lässt!




























