21. bis 24. Juli: EAA AirVenture Oshkosh 2019

Während ich dies schreibe, geht draußen ein heftiges Gewitter nieder. Endlich wieder die gewohnte Abendszenerie! Aber von Anfang an:

Nach einem sehr schönen, faulen Tag am Lake Petenwell sind wir am Montag nach Oshkosh aufgebrochen. Es sind nur 150 km, und so waren wir schon gegen Mittag auf dem Circle R Campground, 2 km in der Verlängerung der Landebahn von Wittman Airfield nach Süden. Den Platz hatte ich schon im Februar reserviert.

Nachdem wir uns eingerichtet haben, sind wir noch mit dem Schuttlebus (!) vom Campingplatz zum Flugplatz gefahren. Im Verlauf dieser Strecke kommt man auch durch Camp Scholler durch, den Campground der EAA, der aber für mindestens 4 Tage reserviert werden muss. Am Samstag waren ja in Oshkosh auch schwere Gewitter niedergegangen, die den Boden sehr aufgeweicht hatten. Es musste der Campground zum Teil evakuiert werden, da alles unpassierbar wurde! Die Leute mussten dann auf nahegelegene Supermarkt-Parkplätze ausweichen, welch ein Aufstand! Auch viele Flugzeuge konnten nicht zu ihrem Parkpositionen gelangen, da auch die Wiesenflächen auf dem Flugplatz teilweise für schwere Flugzeuge unbenutzbar war. Als wir dann so gegen 3 Uhr am Tor standen, haben wir geschluckt: 50$ für einen Erwachsenen pro Tag. Da haben wir dann beschlossen, lieber den Dienstag den ganzen Tag auf die Show zu gehen, und sind wieder mit dem Bus zu Oigen zurück gefahren. Von dort hatte man auch ganz guten Blick auf die anfliegenden Flugzeuge. Auch das schon sehr beeindruckend, vor allem der Sound der alten Motoren! Aber auch die Kampflugzeuge F22 und F35 und das Warzenschwein A10 waren aus dieser Perspektive spannend anzusehen (pfui Teufel, Militärkram!).

Am nächsten Tag sind wir dann mit den (fast) ersten Bus wieder zum Gelände und haben uns die Füße platt gelaufen. Von den Warbirds über die Oldtimer, hier Vintage Aircraft genannt, bis zu den Homebuilts. So viele Flugzeuge und dann dazwischen immer wieder Flugeinlagen, man ist den ganzen Tag gefordert. So z.B. Himmelsschreiber, die dann was mit Rauch an den Himmel schreiben, zum Beispiel den Hashtag #OSH19. Auch die schon in Missoula gesehene DC3 „Miss Montana“ war dort und wir haben sie begrüßt. Auch am Stemme Stand sind wir vorbei, haben aber keine bekannten Gesichter gesehen, obwohl ich die ganze Zeit mein Akaflieg-T-Shirt getragen habe.

Ab halb drei dann die tägliche Airshow mit allen möglichen Verrücktheiten, nicht ohne die Nationalhymne (aufstehen, Hand aufs Herz) am Anfang: Eine Waco, ein Kunstflug-Doppeldecker mit Strahltriebwerk unter dem Rumpf, eine Sonderkonstruktion: 2 Jak 55 zusammengebaut (2 Rümpfe, dazwischen ein Stück Tragfläche, (ähnlich wie P38 Lightning) und dazwischen: 1 Strahltriebwerk. Die Unterstützung verleiht den Flugzeugen natürlich einen ungeheuren Schubüberschuss, so dass die abenteuerlichsten Manöver möglich sind. Das natürlich immer in Ameisen-Kniehöhe. Jede Menge alte US Flugzeuge T6 und ein ähnliches Flugzeug mit hochstellbaren Tragflächen, Typ weiß ich jetzt nicht, massenhaft in Formationen von über 30 Flugzeugen.

Dann die Formation einer P51 Mustang mit einem F-22 Jäger und F35 Jagdbomber, zusammen mit einer A10 „Warzenschein“. Die Mustang im gestreckten Galopp und die Jäger mit Nase hoch, knapp an der Minimalgeschwindigkeit. Aber dann gaben die Jäger richtig Stoff, mit Nachbrenner! Der Lärm ging bis ans Aua! Aber trotzdem geil.

Dann auch ein Programmpunkt: simulierter Luftkampf. Mit Pyrotechnik am Boden, die dann Bombenabwürfe darstellen sollen, na ja, da kann man geteilter Meinung sein! Etwas enttäuschend: Diese Szenen wurden mit Flugzeugen geflogen, die mit Luftkampf nicht zu tun hatten: Ein Aerobatic-Doppeldecker, eine Extra 300 und 2 B17 Flying Fortress Bombern. Keine Spitfire, keine Focke Wulff, keine ME 109, keine Mustang!

Zum Abschluss, neben vielen anderen Darbietungen die Twin Tigers, 2 Jak 55, die Kunstflug vom feinsten und das immer spiegelverkehrt, einer von links, der andere von rechts, vorgeführt haben.

Ende war dann so gegen halb 7 und so sind wir dann müde aber zufrieden wieder mit dem Shuttlebus zum Campground zurückgefahren. Nach dem Duschen und ein wenig Ausruhen, haben wir in der Platzbar noch 2 leckere Cocktails geschlürft, Brandy mit einem Schuss süßem Drin und Soda. War sehr lecker. Der anschließende Schlaf tief und fest.

An nächsten Morgen, also heute, die gewohnte Prozedur, Wasser ablassen, Klo leeren und Frischwasser aufnehmen. Dann los zu ALDI, in der Hoffnung, wieder Schwarzbrot zu bekommen-leider Fehlanzeige! Dann zum Oshkosh Outlet Center. Jutta ist los und ich habe im Schatten auf einem Gartenstuhl sitzend gelesen: „Trump im Amt“, haarstäubend, man glaubt es kaum! Hoffentlich wachen die Amis 2020 auf!

Unser eigentliches Ziel, schon in Michigan gelegen, haben wir dann aber aufgegeben, da es bis dorthin noch über 300 km waren. So sind wir jetzt in Marinette am Ufer des Michigan Sees bei unserem Lieblingscampground Walmart gelandet. Gerade rechtzeitig, um noch vor dem Gewitter und Regen die Keile unterzulegen und die Stützen auszufahren. Die Tage um Oshkosh blieben uns die Gewitter erspart, es war immer schönes Sommerwetter. Mal sehen wie es morgen weitergeht.

Wenn der Regen aufgehört hat, werden wir schauen, ab es beim ALDI hier schräg gegenüber doch noch Schwarzbrot gibt….

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