20. Mai: Schneetreiben in New Mexico

Gestern schrieb ich, dass uns 15 Grad doch unverschämt kalt vorkommen für die Gegend. Man muss allerdings dazu sagen, dass der See, an dem wir übernachtet haben, 7500 Fuss hoch liegt, also so um die 2200 Meter. In solchen Höhen sind wir im Mai mit Womo auch noch nie gewesen, aber von New Mexico denkt man halt immer, es ist immer warm.

Heute Morgen trauten wir unseren Augen nicht, als wir einen Blick auf Thermometer warfen: 4 Grad, noch über Null! Da fragten wir uns, wo denn die Shirts mit den langen Ärmeln und die Unterhemden geblieben sind.

Als Tagesprogramm hatten wir einen Abstecher zum National Monument El Morro vorgesehen, das bedeutet eine Schleife von ca. 100 Meilen nach Süden. Dazu mussten wir wieder ein Stück zurück bis nach Grant, um dann nach Süden abzubiegen. Jutta hatte schon recherchiert, dass es ev. noch kälter werden könnte. Anfangs hatten wir auch noch ein paar grandiose Ausblicke auf die geliebten Tafelberge, aber als wir uns El Morro näherten, fiel die Temperatur auf 0 Grad und es setzte Schneetreiben ein! Den El Morro konnten wir von der Straße aus garnicht sehen, obwohl eigentlich nicht zu übersehen. Dabei handelt es sich um eine große Felsenansammlung, in der sich in einem natürlichen Becken das Regen- und Schmelzwasser sammelt. Dies tut es schon seit vielen Jahrhunderten und so ist diese Stelle die einzige im Umkreis von 30 Meilen gewesen, wo es Wasser gab. Das hatte zur Folge, dass von den Indianern über die spanischen Eroberer und auch die US-Einwanderer an diesem Felsen wie an einer Oase in der Wüste gerastet haben und sich in den weichen Sandstein verewigten. Es gibt also mehrere Hunderte sog. Petroglyphen. Manche primitiv, manche sehr kunstvoll in den Stein geritzt.

Wir machten vor dem Besucherzentrum im Schneetreiben erst einmal Mittagsrast, danach was es mit dem Schneetreiben vorbei und wir konnten den Besichtigungspfad entlanggehen. Aber alles bei eisigen Temperaturen und dick eingepackt in Vliesjacke und Anorak.

Dann ging’s zurück Richtung Gallup, wo wir jetzt auf dem Campground Red Rock stehen, umgeben von roten Felsen, sehr malerisch. Allerdings pfeift ein eisiger Wind und die Temperaturen werden heute nach wieder in den Keller rutschen. Da lautet die Frage: Heizung anlassen oder ausmachen? Auf jedenfall gibt’s wärmere Schlafanzüge.

Da wir am Nachmittag ein wenig Zeit hatten, habe ich mein 2. Brot gebacken, morgen wird es angeschnitten. Diesmal mit Kümmel und nicht mit Kumin. Sieht auch viel besser aus, als das erste.

Ein Gedanke zu „20. Mai: Schneetreiben in New Mexico“

  1. hallo meine lieben….Brot backen …wie cool….also Schnee hättet ihr im Allgäu auch im Mai haben können..grins….habe grad die Tage ein Foto von Freunden dort bekommen….es hört sich alles wunderbar an..und ihr sollt es auch von Herzen genießen….liebe grüsse Alessa und Pete

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